Gesehen: Schneemann mit Michael Fassbender

Alle rennen in Thor: Ragnarök, ich sehe mir Michael Fassbender als versoffenen Norwegen-Kommissar an. Die Verfilmung des Jo Nesbø-Romans aus dem Jahre 2007 ist beruhigend konventionell. Ein Krimi, wie man ihn sich im TV anschauen würde. Schneemann ist allerdings schon der 7. Roman der Harry Hole-Reihe und so versteht man als Zuschauer, der die Romane nicht kennt (ICH), viele Dinge erstmal nicht. Wieso hat Hole so einen Stand bei seinem Vorgesetzten und muss sich weniger an Regeln halten? Wieso trinkt er so viel? Welche großen Fälle hat er schon gelöst? Wie hat er sich seine Sporen verdient? Wieso ging die Beziehung zu Rakel in die Brüche? Kurz: Wer ist er,was kann er, was will er? Fragen ohne Antworten.

Zusammen mit der neuen Kollegin Katrine (Rebecca Ferguson) untersucht Harry Hole (Fassbender) eine Serie an Frauenmorden, in die letztlich auch seine Ex-Freundin Rakel (Charlotte Gainsbourg) hineingezogen wird.

So etwa ab der Mitte vermute ich den Täter und liege letztlich richtig. Das zeigt den vergeudeten Spannungsbogen und das maue Drehbuch. Einer der fadesten Showdowns bildet dann den passenden Abschluss. Das war lauwarme Kost für einen Abend unter der Decke auf der Couch im heimischen Wohnzimmer, nicht fürs Kino. Schade, von der Besetzung und Regie (Thomas Alfredson, Tinker Tailor Soldier Spy) hatte ich mehr erwartet.

Und: Was ist mit Val Kilmer los? Abgesehen dass seine Rolle vergeudet war  (ebenso wie die von Toby Jones, ein UNDING!) – wie sieht der denn aus? Ich habe ihn kaum wiedererkannt. Ich weiß, dass er eine Krebserkrankung am Mund hat(te?), war das der Grund, dass er aussah als hätte er sich zwei Riesentampons in die Wangen gesteckt? Bizarr.

Ein fader Krimi, den ich an einem langweiligen Abend daheim, wenn nichts besseres auf anderen Kanälen läuft, empfehlen würde.

Hinterlasse einen Kommentar